Montag, 28. März 2011

Trüffelbutter und Wohlfühlweine auf ProWein

"Crémants" aus Luxemburg stehen am ersten Tag der ProWein in Düsseldorf ganz oben auf unserer Probierliste. Immerhin 15 Prozent der heimischen Gesamtproduktion werden dem "geselligen Wein mit individuellem Charakter" Platz gegeben - lehrt uns Moderator und Weinspezialist Rolf Klein vom Fachmagazin "Weinwelt". Nach vier Versuchen am Gaumen steht für uns fest: Das können die Elsässer und so mancher deutsche Winzer besser. Unter "Wohlfühlweine" - O-Ton Rolf Klein - haben wir uns etwas Anderes vorgestellt.

Eine kurze Stippvisite bei der portugiesischen Adega de Moncao - einem uns bereits bekannten Weingut - lässt uns mit Freude feststellen, dass auch der 2010er Jahrgang des Vinho Verde "Alvarinho Deu La Deu" bestens gelungen ist. Portugal hat trotz gigantischer Wirtschaftskrise seine Standfläche noch einmal erweitert und zeigt sich erstaunlich geschlossen als Weinregion. Die Stimmung im Land ist mehr als schlecht, gesteht Sales Manager Armando Rodrigues Fontainhas auf Anfrage. Man müsse jetzt noch mehr arbeiten als bisher. Ob der Fado künftig noch trauriger klingen wird, konnte er uns nicht verraten - ebensowenig, wo man seinen leckeren Wein in Düsseldorf kaufen kann. Hm, Hausaufgaben nicht gemacht, setzen. Einen kleinen Tipp geben wir ihm noch mit - so als gut organisierter Deutscher: Eine portugiesische Weinstraße fehlt noch, denn als Tourist in Portugal ohne Ortskenntnisse versteckte Weingüter zu finden, grenzt fast an Utopie.

Jetzt aber dringend eine Stärkung in Halle 6 - bei "Wine's best friends". Das Angebot wirkt etwas abgespeckt im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem der tolle Italiener mit dem sagenhaften Schinken und Käse glänzt durch Abwesenheit. Wie gut, dass es noch den exzelleten Espresso-Stand gibt. Und die Gourmet-Entdeckung ist die Trüffelmanufaktur aus Offingen. Trüffelöl, Trüffelbutter werden sofort gekauft. Auch der Trüffelkäse ist ein Gedicht. Allerdings fällt die Weinprobe jetzt doch etwas schwerer, weil der Gaumen reichlich "trüffelisiert" daher kommt:-)))

Ein letztes Aufbäumen der Reserven führt zum Israel-Stand. Der Andrang ist groß, leider hat der Moderator kein Mikrofon, so dass seine Ausführungen nicht gut mitverfolgt werden können. Bei seiner Entdeckungstour durch das geschichtsträchtige Weinland vergisst der Herr allerdings nicht die üblichen Propaganda-Sprüche seiner Heimat loszuwerden, die sich natürlich gegen den Islam richten. Angesichts der magereren Qualität der zehn vorgestellten "Spitzenerzeuger" verlassen wir den etwas chaotischen Stand vorzeitig.

Ein "Absacker" in Halle 7A soll uns mit einem Cocktail wieder munter machen. Am FIZZ-Stand ist erstaunlich wenig los. Der Cocktail-Mischer war auch schon mal besser und entlockt nicht so wirklich Begeisterung. Zeit, nach Hause zu gehen - und das, ohne Günther Jauch als Winzer-Neuling bewundert zu haben. Na ja, können wir ja noch nachholen...

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